2020 geht der antifaschistische Jugendkongress in die 5. Runde, wir feiern Jubiläum und uns allen ist klar “Antifa for future” heißt Antifa is future. Wie jedes Jahr treffen wir uns im AJZ Chemnitz, diesmal vom 25. – 27. September. Der Kongress ist offen für alle Menschen, egal ob ihr gerade erst politisch aktiv werdet oder schon lange dabei seid. Deshalb wird es zusätzlich zu den Einstiegsvorträgen- und Workshops auch ein aufbauendes und weiterführendes Angebot geben. Vieles wird neu sein, was bleibt, ist die Notwendigkeit der gemeinsamen antifaschistischen Organisation. Darum soll der Kongresscharakter gestärkt werden und es wird mehr Raum für Gespräche und den Austausch unter den Teilnehmer*innen geben. Gemeinsam wollen wir uns zu Themen rund um Feminismus, Klimagerechtigkeit sowie Antirassismus bilden, darüber diskutieren und uns vernetzen.
Die Klimakrise ist eine der großen Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Es geht hier um mehr als einen steigenden Meeresspiegel oder zu trockenen Sommer. Die Klimakrise stellt auch ganz klar die Systemfrage. Der Verursacher kann hier nicht die Antwort sein. Die Klimakrise bringt verheerende soziale Verwerfungen mit sich. Es gibt keine individuellen Verantwortlichen, das Versagen liegt im System des Kapitalismus. Hinzu kommt, im Kapitalismus bekommen vor allem diejenigen die Folgen des Klimawandels zu spüren, die seit jeher von Ausbeutung und Rassismus betroffen sind und am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben. Lösungen, die die Herrschenden uns präsentieren, reproduzieren die Unterdrückung lediglich. Seien es weiblich gelesene Menschen, die Natur, Menschen im globalen Süden und bereits jetzt schon marginalisierte Gruppen.
Verstärkt wird die soziale Ungerechtigkeit noch durch einen immer weiter erstarkenden Faschismus, der den Klimawandel bisweilen leugnet oder die Schuld Geflüchteten zuschiebt. Während die AfD in den Parlamenten hetzt und klar auf Seiten des Kapitals steht, proklamieren Prepper und Rechte den kommenden Bürgerkrieg. NSU, Halle, Hanau – diese Begriffe stehen derzeit für rechten Terror, der weder neu noch das Werk von Einzeltätern ist. Ihre Ideologie ist eingebettet in gesellschaftlichen Antisemitismus und Rassismus und nicht zuletzt befeuert durch die täglichen Äußerungen der AfD, dem parlamentarischen Arm der (extremen) Rechten. Dieser gesellschaftliche Rassismus gipfelt in der europäischen Abschottungspolitik, die darauf abzielt eine Festung Europa zu erbauen, um die soziale Ungerechtigkeit zu zementieren.
Genauso gehören Sexismus und sogar Antifeminismus zu einer autoritären Gesellschaft, die als Rechtfertigung für das Patriarchat dient und welches durch seine Privilegien leichtes Spiel hat. Es führt zur anhaltenden Unterdrückung und Ausbeutung aller, die nicht zur Gemeinschaft der Cis-Männer gehören.
All das wird gerade jetzt, während der Coronakrise, wie unter einem Brennglas verstärkt. Die “Krise” steht nicht im Widerspruch zum Normalzustand, sondern ist eine logische Konsequenz des kapitalistischen Lebensstils. Es zeigt sich: In unseren Kämpfen müssen wir immer und überall zusammen stehen, denn das kapitalistische System ist der Nährboden für Ausbeutung und Faschismus. Dagegen müssen wir uns stark machen, Alternativen entwickeln, diese vermitteln und selbst leben. Darum: Lasst uns am ersten Oktoberwochenende beim Juko zusammenkommen, lernen, diskutieren und uns gemeinsam für eine gerechte Zukunft für Alle einsetzen.
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