Get Active – Offenes Plenum am 17 Jan.

Die alte Seite vom Cafe Connect bei blogsport.eu ist nicht mehr aktiv,                                   die zukünftige Aktivitäten von uns werden daher über unsere neue                                 Seite bei blackblogs.org kommuniziert.

Am 17 Januar um 18 Uhr findet in der Bäckerei (Josephstraße 12)                                   das erste offene Plenum im neuen Jahr statt. Da leider                                                          auch 2020 wieder zahlreiche Naziaufmärsche stattfinden                                                 wird es Raum geben, für Vernetzung und Gespräche.

Wenn ihr Lust habt euch konstruktiv einzubringen dann kommt vorbei!

Autoritärer Staat, nationale Gemeinschaft, faschistische Entwicklung – antinationale Solidarität jetzt!

Das Cafe Connect beteiligte sich an der Aktionswoche der Kampagne                Nationalismus ist keine Alternative. Diese steht im Kontext der                                              Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg.

If you can’t smash it – burn it!

Die völkische AfD bezog sich in ihrem Wahlkampf auf die Ereignisse von 1989/90 und versuchte damit an eine ostdeutsche Identität anzuknüpfen. Das zweifelhafte beziehen auf historische Ereignisse durch die AfD ist dabei nichts neues. Durch diese Art der Politik versucht die AfD historische Ereignisse zu ihren Zwecken umzudeuten. Sie steht weder inhaltlich noch personell in Kontinuität zur sogenannten Friedlichen Revolution von 89/90. Stattdessen verfolgt sie einen autoritären Umbau der Gesellschaft und des Staates – eine „nationale Revolution“ also. Um gegen diese Partei und ihre Ziele vorzugehen braucht es einen konsequenten, solidarischen Antifaschismus.

Aber worauf gründet sich diese „ostdeutsche Identität“?

Eine politische Wiedervereinigung fand zwar auf dem Papier statt, ökonomisch, sozial und gesellschaftlich ist das Land aber weiterhin gespalten. Die „Mauer in den Köpfen“ ist dabei gewachsen. Der Grund dafür liegt in einer fehlenden, kritischen Aufarbeitung der ostdeutschen Geschichte und der Entwicklungen während der Wiedervereinigung. Des weiteren profitierten vom versprochenen wirtschaftlichen Aufschwung nur einige, während die Mehrzahl „Wendeverlierer“ blieb. Die Brüche im Lebenslauf, die Erfahrungen, sind dabei sehr individuell – dennoch wird von sogenannten Patrioten eine „Schicksalsgemeinschaft“, eine „Einheit“ beschworen, die sich auch im Alltag oder auf der Straße zeigt („Wir sind das Volk!“). Diese „ostdeutsche Volksgemeinschaft“ richtet sich dabei gegen alle, denen gegenüber man sich benachteiligt aber, der eigenen Abstammung nach, als überlegen begreift. Das sind zum Beispiel „Wessis“, Migrant*innen, Jüd*innen, Andersdenkende/-gläubige/-liebende und und und… . Diese Grenze in den Köpfen zwischen „ostdeutscher Volksgemeinschaft“ und „Anderen“ führt zu Ablehnung, Ausgrenzung und Gewalt. Gegen diese Volksgemeinschaft, die dazugehörige Ideologie und ihre Folgen müssen wir aktiven Widerstand leisten.

Gesellschaftliche Alternativen erkennen und erkämpfen.

Doch wie können echte Alternativen aussehen? Sehen wir etwas über den eigenen Tellerrand hinaus und betrachten das kurdische Projekt des „demokratischen Konföderalismus“. Es ist der Versuch einer demokratischen Selbstverwaltung und -organisierung aller relevanten Bereiche wie Wirtschaft, Investitionen oder Außenpolitik. Dabei zielt der Demokratische Konföderalismus auf die Entstehung einer nichtstaatlichen Gesellschaft ab, das bedeutet die Abschaffung des Staates und all sein Hierarchien. Die Bewohner*innen organisieren sich in regionalen Räten, je nach Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen. So existieren Frauenräte, Räte für Produzent*innen und Konsument*innen; Justizverfahren werden durch demokratische Vermittlung geführt; auch Minderheiten können sich in eigenen Räten für ihre Anliegen organisieren. Der demokratische Konföderalismus verbindet eine demokratisierte Ökonomie, Frauenbefreiung und Ökologie. Dabei ist er keine Schablone, die eins zu eins auf Deutschland und schon gar nicht auf Sachsen übertragen werden kann. Dennoch veranschaulicht er, wie wir uns eine befreite Gesellschaft vorstellen – und das abseits von utopischen Vorstellungen jenseits des kapitalistischen Systems.

Time is up – lets act now!

Wir wollen eine demokratische Gesellschaft in der wir selbstverwaltet für unsere Interessen einstehen und streiten können, statt einer Partei, die im Namen der (ostdeutschen) Volksgemeinschaft über uns entscheiden will.

Cafe Connect – August 2019

Antinationale Grüße nach Rojava

Hallo kurdische Community und radikale Linke Leipzigs!
Wir, das Cafe Connect, zeigen uns solidarisch mit dem Widerstandskampf der Kurdinnen und Kurden in Rojava. Für uns ist Rojava nicht nur ein Ort am anderen Ende der Welt, sondern ein nachahmenswertes Gesellschaftsmodell des demokratischen Konförderalismus das fernab von staatlichen, nationalen und kapitalistischen Strukturen gelebt wird.
Dieses Projekt wird jedoch durch den Agressor in Form des NATO Bündnispartners Türkei bedroht. In der Vergangenheit kam es bereits mehrfach zu invasorischen Übergriffen, beispielsweise in Afrin, die einen schweren Bruch der Menschenrechte und der Genfer Konventionen darstellen. Wir fordern an dieser Stelle die deutsche Regierung zu Solidarität gegenüber den Kurdinnen und Kurden auf und die Angriffe unter Erdogans Regime nicht nur zu verurteilen, sondern auch diplomatische Konsequenzen zu ziehen.
An dieser Stelle möchten wir erneut darauf hinweisen, dass Erdogans Regime in den letzten Jahren und Monaten immer weiter faschistoide Züge angenommen hat. Hier zu nennen wären die faktische Abschaffung der Demokratie mit der Einführung des Präsidialsystems, massivste Manipulation der Wahlen, nicht-Anerkennung dieser wenn sie nicht zu seinen Gunsten ausfallen (so zuletzt geschehen) und die gewaltsame Unterdrückung der Opositionellen. Besonders zu nennen ist an dieser Stelle Öcalan, der sich seit nunmehr 20 Jahren in türkischer Isolationshaft befindet.
Daher verstehen wir es als unsere Aufgabe als radikale Linke sich diesem System entgegenzustellen, und sich mit seinen Opfern solidarisch zu zeigen.
Abschließend sollte erwähnt werden, dass die Einheiten der YPG und YPJ einen großen Teil dazu beigetragen haben , dass der IS sämtliche Territorien verloren hat und nur noch versplittert existiert.

Nationalismus muss überall bekämpft werden! Für eine neue Phase des Widerstands! Hoch die antinationale Solidarität!

FIGHT FOR ROJAVA!

Keine Akzeptanz für Doppelstandards! Israel is on the map to stay!


An der„unteilbar“-Demonstration am letzten Samstag nahm auch eine Gruppe der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) teil. Um ihrer Solidarität mit dem immer noch vom globalen Antisemitismus bedrohten jüdischen Staat Ausdruck zu verleihen, trugen sie eine Israel-Fahne mit sich. Mehrere „unteilbar“-Ordner_innen forderten sie daraufhin aus, die Fahne nicht weiter zu zeigen oder sich alternativ dazu in den hinteren Teil der Demo zu begeben. Sie verwiesen auf einen „Bündnis-Konsens“, dass Nationalflaggen unerwünscht seien. Die DIG kritisierte dies in einem Statement nach der Demo: „Offenbar gehörten Israelfahnen nicht zur gewünschten Außenwirkung der #unteilbar-Demo in Leipzig. Das ist bemerkenswert nach den antisemitischen Vorfällen, die bei der letzten Demo am 13. Oktober 2018 in Berlin für Aufsehen sorgten. Damals hetzten Anhänger der palästinensischen Terrororganisation PFLP und der antisemitischen Boykottkampagne BDS gegen Israel. Wir hatten erwartet, dass #unteilbar in der Zwischenzeit angemessene Schlüsse gezogen hat.“

Auch wir kritisieren das Vorgehen von „unteilbar“. Die Behauptung, man sei nicht spezifisch gegen die israelische Fahne vorgegangen, sondern habe lediglich ein allgemeinen Konsens gegen Nationalflaggen durchsetzen wollen, ist wenig glaubwürdig vor dem Hintergrund, dass gleich ein ganzer Block mit Fahnen des von ihrem Vordenker Abdullah Öcalan als „Demokratische Nation“ bezeichneten kurdischen Selbstverwaltungsgebietes Rojava ausgestattet war. Dieser Block befand sich im Übrigen nicht im hinteren Teil der Demo. Auf Fotos vom Fronttransparent der Demonstration ist er gut im Hintergrund sichtbar. Gegen die Rojava-Fahnen ist aus unserer Sicht überhaupt nichts einzuwenden. „unteilbar“ wendet hier allerdings eindeutig Doppelstandards an. Doppelstandards lassen sich zu den drei zentralen Unterscheidungskriterien (Doppelstandards, Dämonisierung, Delegitimierung) zählen, mit denen politische Kritik am Staat Israel von Antisemitismus zu unterscheiden ist. Es spielt keine Rolle, ob es den Organisator_innen und Ordner_innen von „unteilbar“ bewusst ist, aber genau dieses Vorgehen ist ein Ausdruck von Antisemitismus. Anstatt im Nachhinein auf die Kooperation mit jüdischen Organisationen zu verweisen, um genau diese Kritik auszuräumen, wäre eine kritische Selbstreflexion des Bündnisses angebrachter gewesen. Wir betonen an dieser Stelle, dass das Bekenntnis zum Existenzrecht des Staates Israel immer Teil von emanzipatorischen Bündnissen sein muss!

Gerade vor dem Hintergrund der wieder aufflammenden existenziellen Bedrohung Israels durch die iranische Uran-Anreicherung sind wir äußerst besorgt über derartige Entwicklungen. Antifaschist_innen auf der ganzen Welt müssen unabhängig von etwaiger Kritik an konkreten israelischen Regierungspolitiken fest zum Existenzrecht des jüdischen Staates stehen. So lange die Welt nationalstaatlich verfasst ist, gibt es keine Alternative zum Staat Israel, die das Überleben der Jüdinnen und Juden sichern kann. Wir appellieren an alle antifaschistischen Akteur_innen ihr Handeln diesbezüglich kritisch zu hinterfragen!